Fundación Cesar Manrique
Auf der Kanarischen Insel Lanzarote liegt etwas nördlich der Inselhauptstadt Arrecife das kleine Städtchen Tahiche. In schönen Villen haben sich überwiegend wohlhabende Einwohner niedergelassen. In Tahiche befindet sich auch das ehemalige Wohnhaus des bekannten lanzerotenischen Künstlers und Naturschützers César Manrique, das er nach seinen eigenen Vorstellungen gestaltete.
Die Stiftung hatte Manrique 1982 mit Freunden gegründet und im März 1992, einige Monate vor seinem Tod, offiziell eingeweiht. Es handelt sich um eine private, kulturelle Stiftung, die keinen Erwerbszweck verfolgt, vielmehr sollen künstlerische Tätigkeiten verbreitet und gefördert werden.
Ein großer Teil der Kunstwerke von Manrique werden heute in seinem Haus ausgestellt, aber auch zahlreiche Werke von spanischen Künstlern. Im Jahr 1970 entdeckte der Künstler bei einem Ausflug in Tahiche einen Feigenbaum, dessen grüne Spitze aus erstarrtem Lavastrom herausragte. Er beschloss, an dieser Stelle sein Wohnhaus zu errichten. Beim Bau des Hauses stieß Manrique auf fünf Lavablasen, die er ausbaute und zu verschiedenen Wohnräumen umgestaltete. Das Gebäude mit einer Wohnfläche von etwa 1800 Quadratmetern besteht aus zwei Stockwerken, hinzu kommt eine Terrassen- und Gartenfläche von 1200 Quadratmetern sowie ein Parkplatz. Das Untergeschoss erstreckt sich auf den fünf Vulkanblasen, dessen Räume durch Höhlengänge miteinander verbunden sind. Hier hat Manrique einen Erholungsbereich mit verschiedenen Ruhezonen eingerichtet, sowie ein Schwimmbecken und eine kleine Tanzfläche. Mitten im Raum wächst eine Palme, die durch ein Loch in der Decke Licht bekommt. Auch das ehemalige Atelier des Künstlers kann im Erdgeschoss besichtigt werden.
Im oberen Stockwerk ist deutlich die herkömmliche Architektur von Lanzarote zu erkennen. Hier werden Skulpturen, Grafiken und Gemälde von Manrique ausgestellt, aber auch Werke von Picasso oder Miro. Ein großes Fenster ermöglicht den Blick auf den ansehnlichen Kakteengarten und einem riesigen Gemälde im Garten. Die Garage wurde zu einer Bar mit einem kleinen Laden umgestaltet.
Kein anderer Künstler hat es geschafft, mit so viel Liebe zum Detail, künstlerische Werke in die Landschaft der Insel zu integrieren.