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Guatiza

Karte Guatiza - Lanzarote Kirche San Gusto - Guatiza - Lanzarote
Kirche San Gusto - Guatiza - Lanzarote

Guatiza ist ein kleines Dorf mit nur 846 Einwohnern im Nordosten der Kanarischen Insel Lanzarote. Guatiza liegt nahe an der Atlantikküste und gehört der Gemeinde Teguise an. Der Ort ist auf der ganzen Insel für seine endlosen Kakteenplantagen bekannt. Zwischen Guatiza und dem drei Kilometer weiter nördlich gelegenen Ort Mala erstrecken sich Feigenkakteen so weit das Auge reicht.

In den letzten Jahrhunderten war diesen Feldern der Reichtum Lanzarotes zu verdanken. In den Plantagen werden schon seit dem 18. Jahrhundert Cochenillen-Schildläuse gezüchtet, die bis heute den natürlichen, roten Farbstoff Karminsäure liefern. Karminsäure wird unter anderem als Farbstoff für verschiedene kosmetische Mittel verwendet. Auch das bekannte Getränk "Campari" verdankt seine rötliche Farbe den Schildlauslarven. Die Larven, die auf den Kakteen heranwachsen, sehen von weitem wie Puderzucker aus, der auf den Kaktusblättern klebt. Die Plantagenarbeiter stehen vor der undankbaren Aufgabe, die Schildläuse von den Kakteen zu schaben. Für ein Kilogramm Cochenille werden über 100.000 weibliche Schildläuse benötigt. Daraus werden nach dem Trocknen und der weiteren Verarbeitung 50 Gramm Karmin. An den Blättern der Feigenkakteen findet man auch heute noch kleine Säckchen, in denen die Bauern die Muttertiere der Schildläuse einsperren, damit sie die Pflanzen nicht schädigen. Nach der "Ernte" werden die Larven getrocknet und zu dem karmensinroten Farbstoff verarbeitet.

Guatiza - Lanzarote Guatiza - Lanzarote
Läuseportrait

Neben den Kakteenfeldern gehört der Kakteengarten "Jardin de Cactus" zu den größten Sehenswürdigkeiten des Dorfes. Am nördlichen Ortsrand kann man den Eingang des Gartens unmöglich übersehen, der durch einen überdimensionalen Metall-Kaktus ausgewiesen wird. Inmitten von Feigenkakteen wurde der Botanische Garten in einem offen gelassenen Steinbruch hinein gebaut. Der Garten wurde von dem bekannten Künstler César Manrique entworfen, der zwei Jahre nach der offiziellen Eröffnung bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Auf 5000 Quadratmetern wachsen und gedeihen mehr als 10.000 Exemplare der 1400 verschiedenen Kakteenarten. Traditionell wird hier, wie auch im Weinanbaugebiet La Geria, der Trockenfeldbau in vulkanischen Gesteinen, genutzt.




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