Haria
Der verschlafene, kleine Ort Haria mit nur rund eintausend Einwohnern liegt im Norden der Vulkaninsel Lanzarote. Haria gehört zu den schönsten Dörfern auf Lanzarote und macht seinem Beinamen "Das Tal der tausend Palmen" alle Ehre. Haria liegt eingebettet zwischen den mehrere hunderte hohen Bergen des Nordens und unzähligen Palmen.
Laut einer kanarischen Sage wuchs immer eine neue Palme, wenn in Haria ein Mädchen geboren wurde. Bereits im sechzehnten Jahrhundert litt Haria unter den zahlreichen Angriffen durch Piraten und Korsaren. Der schlimmste Überfall fand im Jahre 1586 statt, bei dem das gesamte Palmental abbrannte. Heute bietet das Dorf einen märchenhaften Anblick, besonders wenn man bedenkt, dass andernorts auf Lanzarote, recht trocken und brach liegende Lavaflächen, das Landesbild dominieren.
Allein de Anfahrt über eine kurvenreiche Straße durch die Berge ist eine abenteuerliche Reise.
Haria gehört nicht zu den typischen Touristenorten der Insel. Größere Hotels gibt es im Ort nicht, dafür aber gemütliche Privatpensionen oder Appartements. Um die nähere Umgebung Harias erkunden zu können, ist es empfehlenswert, sich einen Leihwagen zu mieten. So können auch die schönen Strände in der Nähe besucht werden.
Das Zentrum von Haria bildet das Rathaus, mit dem anliegenden Dorfplatz. Die weißen Häuser bieten einen schönen Kontrast zu dem meist blauen Himmel. Auf dem Dorfplatz befinden sich einige typisch kanarische Tappas-Bars, die zu einem kleinen Snack einladen.
Einige Kilometer weiter befindet sich das Mirador del Rio, ein Aussichtspunkt im äußersten Norden von Lanzarote. Er liegt in 475 Metern Höhe an der Steilküste des über 600 Meter hohen Famara-Massivs. Der Aussichtspunkt wurde von dem lanzerotenischen Künstlers César Manrique entworfen, dem einige Bauwerke der Insel zu verdanken sind. Der atemberaubende Blick über die Felsklippen und zur Nachbarinsel La Graciosa machten das Mirador del Rio zu einer Touristenattraktion.
Auf dem Friedhof von Haria befindet sich das Grab von Manrique, der im September 1992 bei einem Autounfall in Tahiche ums Leben kam.
Hier oben im Norden Lanzarotes wird auch heute noch recht viel Landwirtschaft betrieben. Vor allem Kartoffeln, Hirse, Linsen, Mais und Wein werden angebaut. Früher wurden auch hier Opuntien, das sind Kakteen, auf großen Feldern angepflanzt.